Der Feldhase

Feldhase, Foto: Jan Gläßer

MEISTER LAMPE

Bis zu 12 Jahre, 4-5 kg.
Nur Lampe oder auch Lamprecht ist der Name des Feldhasen (Lepus europaeus) in der Fabelwelt. Dem Hasen werden menschliche Charaktereigenschaften wie ängstlich und vorsichtig, aber auch übermütig und vorlaut zugeschrieben.
In der Sprache der Jäger wird nicht der Hase, sondern ein Teil seines Fells als Lampe bezeichnet, nämlich die helle oder weiße Unterseite des Schwanzes.

Feldhasen sind in Deutschland als nicht bedroht eingestuft, jedoch ist ihre Population stark zurückgegangen. Es gibt in Deutschland circa 2.000.000 Individuen. Meister Lampe ist ein sehr anpassungsfähiger Kandidat –hoffen wir, dass er nicht noch deutlicher an Boden verliert. Er wäre nicht die erste Art, die wir verlieren. Die trockenen Frühjahre 2018-2020 kamen dem Feldhasen allerdings entgegen, sodass ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen war. Die Agrarlandschaft macht es dem Langlöffel teilweise sehr schwer, die ersten Junghasen kommen im März auf die Welt und zu dieser Zeit hat auch oftmals die Bearbeitung von Grünland ihren Auftakt.
Feldhasen sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, die Dunkelheit verleiht Ihnen eine gewisse Sicherheit. Durch den Verzicht auf die Mahd in der Dämmerung kann den Hasen schon enorm geholfen werden. Des Weiteren finden Feldhasen nur noch selten geeignete Verstecke. Hier ist das Belassen von Altgrasstreifen eine gute Option. Die Junghasen können sich im hohen Gras besser vor Feinden schützen und demzufolge erhöht sich auch ihre Überlebenswahrscheinlichkeit. Bei der Wahl des Partners entscheidet die Häsin. In abenteuerlichen Boxkämpfen muss sich der männliche Hase unter Beweis stellen. Bis zu 3-mal jährlich können 2 – 4 Jungtiere gesetzt werden. Die Junghasen im späteren Verlauf des Jahres (Mai/Juni) haben die größten Überlebenschancen auch in Bezug auf Raubwild.
Als reiner Pflanzenfresser benötigt ein ausgewachsener Feldhase bis zu 1,4 kg Nahrung am Tag. Auf seinem Speiseplan stehen hauptsächlich verschiedene Gräser und Kräuter, Feldfrüchte sowie verschiedene Knospen und Triebe. Feldhasen sind zudem sehr standortstreu und behalten ihr Revier meist ein Leben lang. Bei seiner sogenannten Sasse ist der Feldhase sehr wählerisch. Er sucht sich stets einen Ort, an dem er sein Umfeld weiträumig überblicken kann und drückt sich bei Gefahr tief in diese hinein, erst im letzten Moment versucht er seinem Angreifer mit Haken schlagen zu entkommen.

Constanze Schwabe

Trittsiegel, Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

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