Buchempfehlung: Lob des Gehens

Es geht sich gut in Begleitung von Le Breton. Man stolpert nicht, man läuft sich keine Blasen. Man könnte es fast als ein leises, angenehmes Rollen bezeichnen, wenn man die Lektüre dieses Buches in eine vergleichbare Art der Fortbewegung übersetzen sollte. Und man merkt kaum, dass man plötzlich schon am Ende dieses kleinen Büchleins angerollt ist und will es gar nicht glauben, dass es das schon gewesen sein soll. Und zum Glück gibt es die anderen berühmten Geher, die einem in diesem Büchlein über den Weg laufen, mit denen man diese schönste Art des Fortbewegens fortsetzen kann, die wir mit Le Breton eingeschlagen haben: Abbey, Chatwin, Hudson, Kazantzakis, Thoreau und viele mehr.
Es wird nie langweilig bei dieser Reise durch die Welt des Gehens; wenn Le Breton über die Stille sinniert oder über die Tiere oder einem beibringt, dass schlechtes Wetter die Würze einer Reise ist und „die Garantie für die Erinnerung“ oder das Gehen „eine Form des entschiedenen Widerstands gegen die Neutralisierung des Körpers durch die Technik“. Wie recht er doch hat.
Ihnen wird es nicht entgangen sein: 5 Sterne für diesen kleinen Leckerbissen, der einen nicht nur das Gehen, sondern auch das Leben versüßt und vielleicht gehört das ja auch zusammen.

David Le Breton (2019): Lob des Gehens. Matthes & Seitz, 190 Seiten, 10,00 €

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