Besonders den Bewohnern des Erzgebirges sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt, sozusagen als Erinnerungsbuch an ein besonders anmutiges tierisches Lebewesen unserer Felder und Wälder, das man früher, noch gar nicht so lange her, durchaus häufig zu Gesicht bekam: das Reh. Das Reh gibt es auch heute noch, das ist schon klar, aber es zeigt sich in unserer Gegend leider nur noch selten. Man verwehrt uns sozusagen dessen Anblick aus durchaus zweifelhaften Gründen, nämlich weil vor allem manche unserer jagenden Förster das Reh als Wald- und Klimaschädling ausgemacht haben und ihm deshalb unentwegt nachstellen. Und Teile der Gesellschaft stimmen leider ein in diesen merkwürdigen Chor.
Rudolf Neumaier nicht. Er liefert uns eine Hommage an dieses wunderbare Tier und gibt uns einen interessanten Einblick in Kulturgeschichte und Lebensweise des Rehs. Er klärt uns darüber auf, warum wir die Schauergeschichten über den Schädling Reh nicht leichtgläubig abnehmen, sondern unbedingt kritisch hinterfragen sollten. Ein Plädoyer für einen humanen Umgang mit Reh, Hirsch und Co. und eine Jagd, bei der das Tierwohl im Mittelpunkt steht.
Der angesehene Ökologe und Zoologe Josef Reichholf schreibt zum Buch:
„Rehe sind wundervolle Wildtiere. Sie gehören uns allen. Forstwirtschaftliche Interessen dürfen nicht allein über sie entscheiden! Ein längst überfälliges Buch zugunsten unserer Rehe – kompetent und amüsant.“
Rudolf Neumaier (2022): Das Reh. Über ein sagenhaftes Tier. Carl Hanser Verlag, 224 Seiten, 24,00 €